Pelletsheizungen gibt es bereits fast für jeden denkbaren Einsatzfall - vom Primärofen für ein Niedrigenergiehaus oder ein einzelnes Zimmer bis zu Anlagen, die Mehrfamilienhäuser mit Wärme versorgen können. Entscheidend hierbei ist es jedenfalls einen kompetenten Ansprechpartner hierfür zu finden, der das auch weiß. Im Folgenden werden wir Ihnen wichtige Tipps dafür geben, was man besonders beachten sollte, wenn man sich für diese Art der Beheizung entscheidet.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Typen von Pelletsheizungen, die für den Heizungskeller und die für das Wohnzimmer.
Letztere stehen in einem Heizungsbereich von ca. 3 kW - 10 kW Heizleistung zur Verfügung. Damit können einzelne Räume geheizt werden (Einzelöfen) oder mittels einer eingebauten Heiztasche (Wärmetauscher) auch mehrere Heizkörper oder sogar eine Fußbodenheizung angeschlossen werden. Entscheidend hierfür ist der Wärmebedarf welcher mit dieser Anlage abgedeckt werden soll.
Für größere Heizleistungen ab ca. 10 kW kommen die sogenannten Zentralheizungs-anlagen zum Einsatz. Sie bilden die zweite Gruppe der Pelletsheizungen.
Beispiel: Pellets Primärkessel
Beispiel: Pellets - Zentralheizungskessel
Ob nun Primärofen oder zentrale Heizungsanlage, entscheidend hierfür ist der Wärmebedarf, der mit der Heizung abgedeckt werden soll.
Eine Pellets- Zentralheizungsanlage besteht im wesentlichen aus folgenden Hauptkomponenten:
Wie schon im vorherigen Abschnitt erwähnt, sollte die Größe des Kessels auf den Wärmebedarf abgestimmt sein. Für Einfamilienhäuser sind in der Regel 15 kW ausreichend.
Die Kesselanlage sollte über eine modulierende Betriebsweise verfügen, was bedeutet, daß die Kesselanlage die Leistung von z.b. 3,5 kW auf 15 kW entsprechend den Erfordernissen der vorherschenden Außentemperatur anpassen kann.
Der Wirkungsgrad des Kessels sollte >90% sein.
Der Wärmetauscher sowie der Rost sollte über eine automatische Reinigungsfunktion verfügen.
Alle mechanischen Teile der Kesselanlage sollten leicht zugänglich sein.
Die Kesselanlage sollte mit einer Lamdasonde oder mit einer vergleichbaren technischen Lösung ausgerüstet sein, um eine gleichbleibende saubere Verbrennung zu gewährleisten.
Sollte ein Vorratsbehälter für die Kesselanlage benötigt werden, so sollte dieser mindestens ein Volumen von 400 Liter besitzen.
Der Aschebehälter sollte so dimmensioniert sein, daß eine Leerung in der Heizperiode frühestens nach 2 Wochen erforderlich wird.
Rahmenbedingungen:
Bei der Gestaltung des Brennstofflagerraums sind die geltenden örtlichen Einreich-, Bau- und Ausführungsvorschriften zu beachten. Diese Erfahren sie z.B- von ihrem Baumeister
oder den dafür zuständigen Behörden.
Situierung des Lagerraumes:
Die Pellets werden mittels eines Transportfahrzeug zum Bestimmungsort geliefert. Der Zufahrtsweg muß für das jeweilige Transportfahrzeug geeignet sein. Die Befüllung des Lagrraumes erfolgt über einen Schlauchanschluß zum Einblasstutzen des Lagerraumes. Die max. Länge des Füllschlauches sollte 30 m nicht überschreiten.
Beispiel: Situierung Lagerraum
Der optimale Lagerraum verfügt über einen schrägen ( ca. 35° - 45° Boden, damit eine möglichst vollständige Entleerung des Raumes möglich ist. Der Lagerraum sollte einen rechteckigen Grundriss aufweisen. Der Einblass- und Absaugstutzen sollte an einer Schmalseite angeordnet sein. Der Lagerraum sollte nach Möglichkeit an einer Außenmauer liegen, an der sich auch die Stutzen befinden.
Die Größe des Lagerraumes richtet sich nach dem Wärmebedarf. Grundsätzlich sollte das Lager so dimensioniert sein, dass ca. der 1,2 - 1,5 fache Jahresbedarf an Holzpellets gebunkert werden können.
Als Faustregel gilt hier: Größe des Lagerraumes ( m³ ) = 0,9 x Wärmebedarf (kW)
Beispiel: Lagerraum mit Schrägboden
Erdtanksystem
Sollte sich im Gebäude kein Platz für den Pelletslagerraum finden, so gibt es auch noch die Möglichkeit eines Erdtanksystems.
Beispiel Sacksilosystem
Eine weitere Möglichkeit der Pelletslagerung stellt das Sacksilosystem dar. Dieses System ist vor allem für quadratische Räume geeignet. Der große Vorteil bei diesem System liegt daran, dass es schnell montiert ist, und sämtliche Vorarbeiten wie Schrägboden etc. entfallen können.
Wir haben hier nur einige Beispiele für die Pelletslagerung angeführt. Die Anforderungen und Aufgabenstellungen für die Herstellung solcher Systeme werden immer umfangreicher, und der Ideenreichturm der Hersteller dieser Systeme kennt fast keine Grenzen. Sollte man sich also mit dem Gedanken spielen, eine Pelletsanlage für die Beheizung des Eigenheimes ins Auge zu fassen, so wird man für fast jeden Anwendungsfall eine Lösung für die Lagerung der Holzpellets finden.
Um die Holzpellets vom Lagerraum zum Pelletskessel zu transportieren sind sogenannte Austragungssysteme erforderlich. Auch hier gibt es wieder sehr viele Möglichkeiten und unterschiedlichste
Arten dieser Systeme.
Beispielhaft wollen wir hier die gängigsten Arten dieser Fördersysteme anführen.
Beispiel: Austragung mittels Förderschnecke
Beispiel: Austragung mit Rührwerk
Beispiel: Austragung mit Saugsystem und Förderschnecke
Beispiel: Saugsystem und Rührwerk
Beispiel: Ohne Austragung nur mit Tagesbehälter (Sparversion)
Pelletsheizungen gibt es für fast jeden erdenklichen Einzelfall. Achten Sie vor allem darauf, dass Sie eine Heizung bekommen, die Ihren Erfordernissen entspricht und nicht eine Heizung, die der Firmenvertretung Ihres Installateurs entspricht. Die angeführten Beispiele zeigen, wie vielfältig und wie umfangreich die Gestaltung dieser Heizungsform sein können. Eine neutrale und ehrliche Fachberatung ist hier unumgänglich, damit Sie am Ende auch das bekommen, was wirklich Ihren Bedürfnissen und Ihren Gegebenheiten entspricht.
Gerne sind wir hier Ihr Ansprechpartner: Kontakt
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